Wie plant ein Pyrotechniker ein Feuerwerk?

Professionelle Pyrotechnik besteht aus mehr als aus dem Halten eines Feuerzeugs an die Zündschnur des Feuerwerkskörpers. Vielmehr kümmern sich professionelle Pyrotechniker um die organisatorische Vorbereitung, das Konzept, die Genehmigungen und die schlussendliche Durchführung eines Feuerwerks. Ein Feuerzeug hat in dieser Sache kaum einer in der Hand. Wie Pyrotechniker ein Feuerwerk planen, zeigt daher der folgende Artikel.

Das macht der Pyrotechniker: Vorbereitung ist alles

Der Feuerwerker richtet sich im Idealfall konsequent nach den Wünschen des Kunden. Die Kundenwünsche zu berücksichtigen, das ist Teil des Jobs. Diese Absprache mit dem Auftraggeber beinhaltet aber mehr als die gewünschten Effekte: Der finanzielle Rahmen wird ebenso abgesteckt wie der Anlass für das Feuerwerk und die geplante Örtlichkeit, an der das Event stattfinden soll.

Seriöse Pyrotechniker begutachten den sogenannten Abbrennplatz bereits im Vorfeld, um etwaige Einschränkungen rechtzeitig erkennen zu können. Denn für die Durchführung eines Feuerwerks existieren genau festgelegte Vorschriften. Nicht überall ist es erlaubt, jedes x-beliebige Feuerwerk abzubrennen. Prinzipiell dient diese Vorab-Begutachtung des Abbrennplatzes sowohl der Inspiration für die später geplanten Effekte als auch der Gewährleistung der Eignung des Ortes.

Der Abbrennplatz und die Sicherheit

Damit Feuerwerkseffekte sicher abgeschossen werden können, ist es wichtig, dass der Boden möglichst eben ist oder zumindest eine Verankerung der eingesetzten Effekte erlaubt. Ebenso muss der Abbrennplatz eine gewisse Größe aufweisen. Dazu gehört auch das Einhalten eines Sicherheitsabstandes zwischen den Feuerwerkskörpern und dem Publikum. Je größer das Feuerwerk ist, desto größer muss der Sicherheitsabstand zu den Zuschauern sein. Pyrotechniker achten daneben auf die Höhe der gezündeten Effekte und den Neigungswinkel der jeweils verwendeten Effekte. Auf die Art lässt sich von Anfang an vermeiden, dass das Publikum einen steifen Hals bekommt oder sich besonders verrenken muss, um das Spektakel am Himmel zu sehen.

Zugleich dürfen sich keine brennbaren Objekte in der Nähe des späteren Feuerwerkes befinden. Das bedeutet, alte Fachwerkhäuser oder Reetdächer sind zu vermeiden. Ebenso ist es nicht gestattet, neben Krankenhäusern ein Feuerwerk abzuschießen. Der Pyrotechniker bezieht all diese Faktoren in die Planung mit ein, um dem Kunden das bestmögliche Feuerwerk bieten zu können.

Konkrete Planung: So plant der Pyrotechniker das Event

Heutzutage kommt bei einem Feuerwerk kaum noch ein Feuerzeug oder gar Streichholz zum Einsatz. Stattdessen ist es vorrangig eine Frage der Programmierung, ob ein Feuerwerk zündet oder nicht. Sobald der Pyrotechniker mit dem jeweiligen Kunden den Abbrennplatz begutachtet und die Effekte besprochen hat, kümmert er (oder sie) sich um die nötigen Genehmigungen.

Der Grundstückseigentümer muss mit der Durchführung ebenso einverstanden sein wie die zuständigen Behörden. Daher sorgt der Pyrotechniker vor der Programmierung des Feuerwerks dafür, dass diese Genehmigungen rechtzeitig vorliegen. Insbesondere für öffentliche Flächen bedarf es im Falle einer Großveranstaltung (z. B. einer Kirmes oder ähnliches) häufig der Genehmigung der Stadt.

Der Pyrotechniker am Computer: Programmieren der Effekte

Für die Arbeit des Pyrotechnikers ist inzwischen der Computer von großer Bedeutung, um die Details des Feuerwerks vorzubereiten. Speziell, wenn das Feuerwerk mit Musik synchronisiert werden soll, ist die Computerarbeit unerlässlich. Damit das Feuerwerk zum Takt der Musik passt und punktgenau am Himmel explodiert, muss der Feuerwerker die jeweiligen Steigzeiten wissen und entsprechend einkalkulieren. Mit einem Computerprogramm ist dies möglich.

Am Anfang steht somit das Zusammenstellen der Effekte gegebenenfalls mit der entsprechenden Musik. Dabei berücksichtigt der Pyrotechniker selbstverständlich das jeweilige finanzielle Budget. Das allein benötigt entsprechende Kenntnisse. Besonders für große Feuerwerke geht das technische Wissen weiter: Spezielle Programme am Computer erlauben das Simulieren der Effekte und Musik am Computer. Auf diese Weise weiß der Kunde bereits im Voraus, was am Tag des Feuerwerks am Himmel in welcher Reihenfolge geschehen wird.

Zuletzt erfolgt der konkrete Aufbauplan: Dieser ist für die Technik vor Ort relevant und bestimmt exakt die Position jeder einzelnen Bombe und jedes einzelnen Rohrs. Dabei legt der Plan ebenfalls die jeweiligen Neigungswinkel, Halterungen und die elektrischen Zünder inklusive der jeweiligen Verkabelung fest.

Planung der Pyrotechnik – Zusammenfassung

Insgesamt ist ein Feuerwerk nicht „mal eben so“ zu bewerkstelligen. Vielmehr bedarf es einer Vorlauffrist von wenigstens zwei bis mehreren Wochen, um die Pyrotechnik entsprechend zu planen und vorzubereiten. Vor allem große Events bedürfen in vielen Fällen sogar mehrere Monate für die Organisation, ehe sie stattfinden können. Schlussendlich hat moderne Pyrotechnik kaum etwas mit einem Feuerzeug zu tun, sondern benötigt viel eher allerhand technisches Know-how und Sachverstand.

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