Feuerwerk fotografieren – so geht’s

Viele Menschen zücken ihre Kameras, um ein Feuerwerk zu fotografieren. Doch wie gelingt das Fotografieren des Feuerwerks? Worauf ist bei der Feuerwerksfotografie zu achten und welche Einstellungen sind empfehlenswert? Das beantwortet der nachfolgende Ratgeber.

Die Vorbereitung für das Fotografieren vom Feuerwerk – Ausrüstung und Standort

Wer die Kamera spontan auslöst, sobald der erste Feuerwerkskörper am Himmel explodiert, ist in den meisten Fällen viel zu spät dran und erhält bestenfalls noch mäßig gelungene Ergebnisse. Richtig gute Feuerwerkfotos entstehen viel eher aufgrund einer sorgfältigen Vorbereitung. Dazu zählen sowohl das passende Equipment als auch der richtige Standort. Zwar erzielen Smartphone-Kameras und kompakte Digitalkameras mittlerweile ganz akzeptable Ergebnisse. Dennoch empfiehlt sich vor allem bei schlechten Lichtverhältnissen der Einsatz einer digitalen Spiegelreflexkamera.

Speziell hinsichtlich der Kamera ist es ratsam, ein Modell zu wählen, das sich vollständig manuell einstellen lässt. Zwar verfügen einige Kameras über spezielle Automatik-Modi, die auch Feuerwerksfotografie umfassen. Das ist jedoch keineswegs garantiert. Zudem erhält die fotografierende Person mehr Spielraum zugunsten guter Fotos mit manuell regelbaren Einstellungen. Neben der passenden Kamera sind zudem ein Stativ und ein Fernauslöser per Kabel oder Funk ratsam, um ein Verwackeln und eventuelle Bildunschärfen zu vermeiden.

Der richtige Standort für die Feuerwerksfotografie

Um das Feuerwerk in all seiner farbenfrohen Pracht zu fotografieren, ist der passende Standort für die Kamera entscheidend. Im Idealfall lässt sich der Standort bereits bei Tageslicht aussuchen und genauer in Augenschein nehmen. Fotografen eines Feuerwerks berücksichtigen, dass sich keine störenden Lichtquellen in der Umgebung befinden und dass keine Menschen unbedacht durch das Bild laufen oder das Stativ umstoßen können.

Das bedeutet, das Kameraobjektiv bedarf eines uneingeschränkten Blickes auf den Abbrennplatz oder zumindest den Ausschnitt am Himmel, an dem das Spektakel zu sehen sein wird. Generell sind Menschenansammlungen und Laternen ungünstig für gute Feuerwerkfotos. Im günstigsten Fall liegen einige hundert Meter zwischen der Kamera und dem Abbrennplatz. Dadurch lässt sich gewährleisten, dass sich jeder Effekt vollständig einfangen lässt.

Kameraeinstellungen für gute Feuerwerkfotos: Belichtung, Blende und Brennweite

Neben der passenden Ausrüstung und dem richtigen Standort sind die Einstellungen an der Kamera für gute Fotos vom Feuerwerk essenziell. Sie lassen sich im Idealfall bereits vor dem Abschuss des ersten Feuerwerkkörpers komplett manuell einstellen. Da im Dunkeln eher schlechte Lichtverhältnisse vorherrschen, ist eine längere Belichtungszeit als sonst nötig. Vor allem für die Fotografie von Feuerwerken hat sich das bekannte „Malen nach Licht“, die Langzeitbelichtung, bewährt.

Je länger die Belichtungszeit anhält, umso besser sind die Verläufe der Effekte auf dem Foto zu erkennen. Doch Vorsicht bei zu langen Belichtungszeiten: Hier besteht das Risiko, eher diffuse Bilder zu erhalten. Für gewöhnlich genügen Zeiten von einigen Sekunden, um die Effekte abzulichten. Die sogenannte Bulb-Funktion, die einige Kameras aufweisen, kann das Feuerwerksfotografieren erleichtern. Diese Funktion belichtet exakt so lange wie die Person den Auslöser gedrückt hält.

Blendenwert und Brennweite für gute Feuerwerkfotos einstellen

Es ist ratsam, die Blende zwischen einem Wert von 5,6 bis 11 einzurichten. Dabei gilt die Faustregel: Je kleiner und geschlossener die Blende sein soll, desto größer muss der Blendenwert sein. Das bedeutet, goldene Effekte zählen zu den dunkleren Effekten und bedürfen einer stärker geöffneten Blende und damit einer eher kleinen Blendenzahl, während helle Effekte in Silber eher größere Blendenwerte benötigen.

Eine feste Brennweite ist nur suboptimal, um ein Feuerwerk abzulichten. Besonders bei variierenden Steighöhen und wechselnden Orten ist manuelles Zoomen hilfreich. Für gelungene Feuerwerkfotos kommt es zusätzlich auf den richtigen Bildausschnitt an: Die Effekte sollten nicht zu klein dargestellt sein, gleichzeitig aber auch nicht das komplette Bild einnehmen.

Feuerwerk fotografieren – der richtige ISO-Wert, Fokus und Zeitpunkt zum Auslösen

Für richtig gute Fotos vom Feuerwerk spielt der sogenannte ISO-Wert eine wichtige Rolle. Dieser wirkt sich wesentlich darauf aus, wie lichtempfindlich der Bildsensor reagiert. Das heißt für die Feuerwerksfotografie: Je niedriger der ISO-Wert ist, desto stärker fällt der Kontrast aus und desto geringer ist das Bildrauschen am Nachthimmel. Als ideal gelten üblicherweise niedrige ISO-Werte von 100 oder 200.

Eine automatische Fokussierung ist beim Fotografieren eines Feuerwerks übrigens wenig zu empfehlen, da der Autofokus der Kamera für gewöhnlich zu lange zum Scharfstellen benötigt. Normalerweise genügt es, den Fokus auf unendlich scharf einzustellen. Dadurch werden weit entfernte Objekte durchgängig scharfgestellt.

Abschließend hängt der richtige Zeitpunkt für das Fotografieren von Feuerwerk in vielen Fällen von simplem Glück ab. Es hilft dabei, sich bewusst zu machen, dass Licht schneller als Schall ist. Das bedeutet, wenn der Knall zu hören ist, hat der Effekt schon längst gezündet. Wer trotz dieses Wissens glaubt, den richtigen Moment zum Auslösen beständig zu verpassen, dem kann die Serienbildfunktion der Kamera helfen. Je mehr Fotos gemacht werden, umso höher ist die Wahrscheinlichkeit, richtig gute Fotos vom Feuerwerk zu schießen. Nicht zuletzt ist es ratsam, verschiedene Einstellungen auszuprobieren, um für sich die passenden Optionen herauszufinden und zufriedenstellende Feuerwerkfotos zu bekommen.

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